1.9.05

Reiseroute



Wir wollen zunächst durch den Ärmelkanal über Portugal zu den Kanarischen Inseln segeln. Im Dezember, nachdem die Hurrikan-Saison vorbei ist, wird Kurs auf Brasilien über die Kapverdischen Inseln genommen und der Atlantik überquert.

Weihnachten 2005 wollen wir mitten auf dem Atlantik in Äquatornähe feiern.

Erste Station in Brasilien soll Natal werden. Der Küste Brasiliens folgend, mit Zwischenstopp u.a. in Rio de Janeiro, wird unser Schiff in Montevideo (Uruguay) festmachen. Nachdem wir uns in dem einen und anderen Steakrestaurant gestärkt haben, geht es weiter in den kalten Süden Amerikas – nach Argentinien. Gletscher, Sturm und Wale werden uns im Bereich der „Roaring Fourties“ erwarten.

Um den Pazifik zu erreichen, haben wir uns für die Magellan-Strasse zwischen Feuerland und Patagonien entschieden. Kap Hoorn, vor dem weit mehr als tausend Schiffe gesunken sind, kommt für uns als Alternative nicht so richtig in Betracht. Wir wollen es auf der ersten Weltreise ja nicht übertreiben.

Durch die eindrucksvollen Fjorde Chiles geht es nach Norden, bis der 40. Breitengrad der südlichen Erdhalbkugel erreicht ist. Über die Osterinseln (Rapa Nui) mit Ihren geheimnisvollen Steinköpfen geht es weiter in die Inselwelt der Südsee. Cook Islands, Samoa, Fidschi Islands...

Die nächsten Ziele sind Auckland in Neuseeland und die "zweite" Hauptstadt des fünften Kontinents: Sydney. Tauchen im Barrier- Riff wird sicherlich ein Höhepunkt der Weltreise werden. An der nordwestlichen Ecke Australiens wird unser Bug Richtung Sri Lanka zeigen. Dabei wird ein respektvoller Abstand zu dem piratenverseuchten Südost-Asien gehalten (Die Zeiten von Long John Silver und Co. sind noch lange nicht vorbei – im Gegenteil).

Das nächste Land auf der Liste ist Indien. Dort werden wir einen Freund besuchen, der im nächsten Jahr ebenfalls Celle verlassen wird. Auf unserer Weltreise werden wir nun das letzte Mal in südlicher Richtung segeln: Malediven, Seychellen, Madagaskar, Südafrika.

Vor uns liegt nun das stürmische Kap der guten Hoffnung. Hier treffen Atlantischer und Indischer Ozean sowie deren kalten und warmen Ströme aufeinander, die häufig zu einem extremen Seegang führen. Wenn Schiff und Mensch dieses hoffentlich gut überstanden haben, wartet der Tafelberg von Kapstadt auf uns. Leinen los – vier Wochen auf See.

Landfall: Dakar (Senegal). Das letzte fremde und unbekannte Land. Der Kreis schließt sich auf den Kanarischen Inseln. Die letzte Etappe wird zum dritten Mal durch Biskaya, Ärmelkanal und Nordsee führen.

Und schon sind wir nach drei Jahren und ca. 30.000 Seemeilen wieder zu Hause. Eine mehrjährige Weltreise mit einem Segelboot ist schwer im Voraus zu planen. Die Route soll nur ein Leitfaden sein. Wir werden es sicherlich an einigen schönen Orten länger aushalten und an anderen Stellen Zeit einsparen müssen – die Reisezeit ist knapp bemessen (wirklich!). Zwangsaufenthalte durch "Schäden an Mensch und Material" werden uns sicherlich auch nicht erspart bleiben.